Reif für die Insel – Mein Monatsspaziergang auf Hiddensee

Die Insel für Freigeister - Hochuferweg auf Hiddensee

Diesen Monat war ich auf meiner Lieblingsinsel im Urlaub. Nicht Hawai oder Sylt… eine kleine Insel in der Ostsee, gleich neben Rügen; Hiddensee. Bereits zum 4. Mal haben wir Schwabenmädels die Insel besucht. Ich kann nicht genug bekommen, von der wilden Ostsee, dem rauen Klima und den vielen Steinen….

Kloster - Startpunkt

Mein Monatsspaziergang beginnt im kleinen Fischerdorf Kloster, hier tummeln sich Einheimische, Künstler und Urlauber bunt gemischt. Die Tagestouristen, die einen kleinen Ausflug von Rügen aus mit der Fähre machen, stranden hier morgens um 10.30 Uhr. Ruhig wird es erst wieder, wenn das letzte Schiff am Hafen um 17.00 abgelegt hat. Dann haben wir die Insel wieder für uns.

Sommergalerie und Inselkater sind noch verschlafen

Mit meiner ortskundigen Freundin und fast Hiddenseeerin gehen wir den Hochuferweg etwas abseits der Touristenhauptstraße. Die Sommergalerie hat noch nicht geöffnet, aber der Inselkater hat wie immer seinen Schlafplatz auf dem Tisch unter dem Vordach eingenommen.

Doktoranden Haus
Hochufer Hiddensee
Wind in den Haaren und Sonne im Gesicht

Zwischen der Sommergalerie und dem Gerhart Hauptmannhaus geht es zum Hochuferweg. Die Insel beherbergt Doktoranden und Doktorandinnen der Universität Greifswald. Für wenig Geld oder mit einem Stipendium dürfen sie auf der Insel forschen und promovieren… Allein wegen der tollen Universitätshäuser würde ich ja sofort Biologie in Greifswald studieren…. dann könnte ich den ganzen Sommer dort verbringen… 

Meerblick
Freiheit
Sehnsuchtsort

Der leichte Anstieg wird mit einem atemberaubenden Blick aufs Meer belohnt. Bei klarer Sicht kann man bis nach Dänemark sehen. Die hohen Steinwälle mussten zum Schutz der Küste aufgebaut werden. Sonst ist Hiddensee eines Tages verschwunden… die Wellen graben sich einfach durch die Küstenufer. Mit dabei waren natürlich unsere Hiddensee – Shirts. Heute die flotte Sprotte mit Neonfischen.

Hiddensee Hochufer

Im Inselwald geht es drunter und drüber. Umgefallene Bäume. Sanddornsträucher und Wildschweinkuhlen. Es ist alles dabei. Durch den schattigen Tunnel bekommt man schon keinen Sonnenbrand. Übrigens empfehle ich immer eine Mütze dabei zu haben. Der Wind pfeift ganz schön um die Ohren. 

Wild und verwegen
Pflanzentunnel
Zum Klausner

Auf dem Weg zum Klausner – Gaststätte und Ferienunterkunft geht es noch einen kleinen Schlenker runter zur Steilküste. man erzählte mir, es seien um die 300 Stufen. Alles, was man runtersteigt… muss man auch wieder hoch… Dieses Mal habe ich auf die Zeit geschaut: der Aufstieg dauert 7 min…. 

Runter zum Ufer

Das ist eine der versteckten Ecken auf Hiddensee, die die Tagestouristen meiden… da alle schnell zur Sanddornschorle zum Klausner tigern, ist man hier unter ganz alleine. Einfach herrlich. Das Rauschen und Brausen der Wellen ist alles, was man hört. Dazwischen ein paar meckernde Möwe. Was ich hier unten mache? Na Hühnergötter suchen… die bringen Glück… und Glück können wir ja alle gebrauchen…. der typische Hiddenseeurlauber hat den Sonnenbrand übrigens im Nacken… weil alle kopfüber nach unten laufen, auf der Suche nach Bernstein und Hühnergötter…

Sturmschäden
Fast unten

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Hühnergötter
Da musst du suchen

Morbide Sträucher und Bäume, welche an der Steilküste abgestürzt sind, sammeln sich am Strand. Gerne werden diese auch zu Dekozwecken eingesammelt…. Für mich als Zugfahrerin heißt es allerdings: nur soviel, wie du tragen kannst…

300 irgendwas Stufen wieder rauf

Genau! Trotzdem!

Auf geht es wieder nach oben. Jetzt habe ich auch mächtig Durst und freue mich auf eine Saftschorle. Allerdings ohne Sanddorn, das ist mir viel zu sauer….

Geschafft!

Die kleinen Bungalows vor dem Klausner kann man mieten. Das schönste hat nicht nur einen Meerblick vom Hochufer aus, sondern auch noch den Blick auf den Leuchtturm Dornbusch. Da geht unsere Runde vorbei.

Der Klausner hat übrigens noch Original DDR Scharm, wer alte Ferienheime aus den 80ern kennt, der weiß, was ich meine. Ein Besuch ist wie eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit.

Oben beim Klausner - Wohnen mit Meerblick
Klausner

Der direkte Weg zum Dornbusch ist gerade geschlossen, so gehen wir die alte Panzerstraße zurück nach Kloster. Ein kleiner Zwischenstopp am Holzbett mit Aussicht auf Rügen und Stralsund. Dann kommen wir auf der anderen Seite des Ortes wieder in Kloster an.

Dornbusch
zurück in Kloster
Inseltaxi

Hiddensee ist übrigens eine autofreie Insel. Außer dem Notarzt, dem Postboten und der Feuerwehr darf niemand Auto fahren. Das Fortbewegungsmittel Nummer 1 ist das Fahrrad – und die Pferdekutsche. Das Getrappel hört man den ganzen Tag. Es gibt eigens einen Angestellten der Stadtverwaltung, der den ganzen Tag Pferdeäpfel mit Anhänger, Schaufel und Besen einsammelt.

Taxistand auf Hiddensee
Ferienhäuser saniert

Zur Belohnung gibt es danach einen Fischteller beim Hafenamt oder im Hitthim. Auf Hiddensee kann man in vielen kleinen Restaurants essen gehen. Als Fischliebhaberin, habe ich es sogar schon einmal geschafft, jeden Tag eine andere Fischsorte zu essen: Dorsch, Hering, Scholle, Hornfisch, Aal, Makrele … 

Tschüss kleine Insel.

Eure Tanja

Reif für die Insel – Mein Monatsspaziergang auf Hiddensee
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2 Gedanken zu „Reif für die Insel – Mein Monatsspaziergang auf Hiddensee

  • 2023-06-12 um 8:18 Uhr
    Permalink

    Liebe Tanja,

    endlich komme ich bei Dir vorbei und spaziere ein wenig mit Dir über die Insel- einmal war ich dort-muss so ca. 25 Jahre her sein mittlerweile.
    Deine Bilder erinnern mich an unsere längere Ostseetour mit Wohnmobil und kleinen Kindern. Oh ja, Hühnergötter suchen! das habe ich natürlich auch gemacht mit Leo…
    Viele Grüße sendet Kristina
    Vielleicht sehen wir uns ja heute Abend beim Ateliertreffen?

  • 2023-05-23 um 19:07 Uhr
    Permalink

    Dank deinen schönen Fotos weiß ich nun, welcher Ort unbedingt mit auf die Liste für den Ostseeurlaub diesen Sommer muss. Danke dafür.
    LG heike

Kommentare sind geschlossen.

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